War es in der Vergangenheit üblich, Terrassen und Balkone mit Zierpflanzen zu verschönern, gibt es seit einiger Zeit den Trend, auch auf kleinsten Flächen Nutzpflanzen zu ziehen. Wir wollen hier einige mehrjährige Pflanzen vorstellen, die bei einem bescheidenen Aufwand schmackhafte Früchte produzieren.

HimbeerenHimbeere – Rubus idaeus

Eine Pflanze aus der Familie der Rosengewächse, ist eine beliebte Obstpflanze. Sie liebt durchlässige Boden und kommt mit sonnigen und halbschattigen Lagen gut zurecht.

Tipp: Verwenden Sie beim Pflanzen immer ein durchlässiges Pflanzsubstrat und achten Sie auf eine zuverlässige Drainage darunter.

Sommerhimbeeren tragen die Früchte auf dem vorjährigen Stamm, der nach der Ernte bodengleich abgeschnitten werden sollte. Von den jungen, einjährigen Bodentriebe belässt man 5 – 10 Stück pro Stock, die dann im folgenden Jahr wieder Früchte tragen.
Herbsthimbeeren tragen auf den einjährigen Trieben, die nach der Ernte alle entfernt werden sollten. Durch ihre Neigung, Wurzelausläufer zu bilden, besteht die Gefahr, dass sich Himbeeren invasiv in den Pflanzgefäßen ausbreitet.

Ein Tipp bei Schneidearbeiten. Himbeersträucher haben feine Stacheln. Ziehen Sie immer feste Gartenhandschuhe beim Arbeiten an.

JohannisbeereRote Johannisbeere

Rote Johannisbeere österreichisch Ribisel – Rubus rubrum, ist wie ihre Geschwister, die Schwarze und die Weiße Johannisbeere, eine Pflanze aus der Familie der Stachelbeergewächse. Sie gedeihen als Flachwurzler sehr gut in Trögen, sollten aber vor Austrocknung geschützt werden. Ein sonniger Platz beschert üppige und süße Früchte. Diese erscheinen auf den zwei bis dreijährigen Zweigen, danach sollten diese bodennahe abgeschnitten werden.

Ähnliche Bedingungen brauchen die Weiße und die Schwarze Johannisbeere. Johannisbeeren sind selbstbestäubend, allerdings ist der Ertrag besser, wenn sie in Gesellschaft leben.

Eine Mischung aller drei Gattungen, erweitert durch Stachelbeeren, erhöht das Naschvergnügen.

Blutjohannisbeeren und Goldjohannisbeeren sind auch ohne essbare Früchte mit ihren schönen Blüten eine Ergänzung im Garten und auf der Terrasse.

FelsenbirneFelsenbirne – Amelanchier lamarkii

Ist bei uns eigentlich als Ziergehölz bekannt, das wegen seiner frühen Blüte im April und seiner auffälligen Herbstfärbung ein geschätzter Gast in unseren Gärten ist. Die Früchte der Felsenbirne sind wohlschmeckend und deshalb wohl auch bei den Vögeln sehr beliebt. Achten Sie bei der Pflanzung auf ein ausreichend großes Pflanzgefäß, diese Sträucher können bis zu 5 Meter hoch werden. Einen richtig ausgeführten Schnitt vertragen diese Pflanzen allenfalls sehr gut.

GojibeerenGojibeere – Lycium barbarum

Ist eine vermutlich aus Asien stammende Pflanze, die bei uns den wenig schmeichelnden Namen Teufelszwirn trägt, was von den langen, bogig abstehenden und mit Dornen bewachsenen Zweigen herrührt. Als Superfood sind die Früchte jedoch zu einem doch erheblichen Bekanntheitsgrad gekommen. Vorsicht, bei der Auspflanzung im Garten sollten Sie unbedingt Rhizomsperren rund um die Pflanzen eingraben, um ein unkontrolliertes Wuchern zu unterbinden.

BlaubeerenHeidel- oder Blaubeere – Vaccinium myrtillus

Sind kleine, oft kriechende Sträucher aus der Familie der Heidekrautgewächse. Ihr natürliches Vorkommen sind saure Moor- und Heidelandschaften bis in alpine Hochlagen. Bei den Kulturheidelbeeren, die gewerbsmäßig bei uns kultiviert werden, handelt es sich um Kultivare der Amerikanische Heidelbeere – Vaccinium corymbosum, die im Gegensatz zu der heimischen Art ein helles, nicht färbendes Fruchtfleisch aufweist.

In Pflanzgefäßen kann man mit Spezialsubstraten leicht ein saures Milieu (pH 4 – 5) herstellen, in dem sich die Heidelbeere wohlfühlt. Um dieses zu erhalten, sollte man mit einem speziellen Dünger gießen und auch ergänzend den Boden mit Rindenmulch bedecken.

Das richtige Pflanzgefäß

Pflanzgefäße können aus unterschiedlichen Materialien bestehen, Kunststoff, Metall, Holz, Ton oder Faserzement, sie sollten auf jeden Fall frostfest und UV-beständig sein. Für ein leichteres Arbeiten im Topf empfiehlt es sich, keine Gefäße zu verwenden, die einen eingezogenen Rand haben, oder die sich nach oben hin verjüngen. Holzgefäße sollten Sie innen mit einem Schutzmaterial vor direktem Erdkontakt schützen, Tongefäße auf jeden Fall auf spezielle Füßchen stellen, damit sie kein Wasser vom Boden aufsaugen.

Achten Sie im Sommer auf eine ausreichende Wassergabe, ziehen Sie auch eine automatische Bewässerung in Betracht. Auf einer Terrasse reicht in den meisten Fällen schon eine kostengünstige, einkreisige Variante, um die Pflanzen mit dem lebenswichtigen Nass zu versorgen.

Verarbeiten  und Veredeln von Früchten

Natürlich können wir Beeren und alle anderen Früchte nicht nur naschen, sondern auch weiterverarbeiten und dadurch haltbar machen. Wir können sie trocknen, zu Saft verarbeiten, sie zu Marmeladen verkochen und sie auch zu Schnaps brennen.

All diese Maßnahmen verlängern den Genuss an diesen wertvollen Köstlichkeiten um Monate bis Jahre auch nach der Ernte.

Der Biobeerengarten Hummel im nördlichen Weinviertel hat sich auf Beerenobst und deren Verarbeitung spezialisiert. Sie produzieren verschiedenste Beeren in Bioqualität und machen daraus Säfte, Marmeladen, Senf, Weine und Schnäpse, die sie nicht nur im eigenen Hofladen, sondern auch über ausgewählte Partnerbetriebe verkaufen.

www.biobeerengarten.at

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