Strauchpflege

Sträucher haben in unseren Gärten und Parkanlagen eine wichtige Aufgabe – sie trennen Räume, geben Sichtschutz als Gruppen- oder Heckenbepflanzung, bieten Wildtieren Schutz und Nistmöglichkeiten und sind auch ganz einfach als Zierpflanzen schön anzusehen. Als Definition bezeichnen wir im Allgemeinen Sträucher als verholzte, mehrjährige Gehölze, die sich knapp über dem Boden verzweigen und sich damit so von Bäumen unterscheiden, wobei auch Übergangsformen, wie z. B. Hainbuchen oder Feldahorne, möglich sind.

Damit sie all diese Aufgaben erfüllen können, brauchen sie eine regelmäßige Zuwendung in Form von gezielten Schnittmaßnahmen. Wir unterscheiden dabei den Erziehungsschnitt, den Erhaltungsschnitt und als radikalste Maßnahme, den Verjüngungsschnitt.

Alle diese Arbeiten können Sie mit einem guten Handwerkzeug leicht und mühelos durchführen.

Werkzeug für den Strauchschnitt:

Eine Gartenschere: Wir verwenden bei unseren Arbeiten für Äste bis 3 cm Felco 2 Scheren oder Felco 9 mit Rollgriff (für rechtshändig schneidende Menschen), Felco 16 Scheren für diejenigen, die mit der linken Hand schneiden.

Eine Astschere: Stärkere Äste über 3 cm Durchmesser schneiden wir mit einer Astschere, die durch die größere Hebelkraft auch harte Gehölzarten leicht schneidet. Unser Tipp: Felco 211-60, sie ist leicht zu schärfen und bei Bedarf können Sie alle Teile tauschen.

Eine Astsäge: Bei großen Sträuchern können Äste bis zu einer Dicke von mehr als 5 cm wachsen. Um diese Äste zu schneiden, verwenden wir eine Astsäge. Das Sägeblatt bei diesen Sägen ist meist gebogen und schneidet die Äste beim Ziehen. Bei der Vorwärtsbewegung reinigt sich die Schnittstelle von den Sägespänen. Das Arbeiten soll ohne Druck auf die Säge  durchgeführt werden. Unsere Topsägen Empfehlungen: Felco 630,  Samurai 8230615, Silky 270-33.

Ein Gartenmesser: Eine Gartenhippe ist ein praktisches Schneidewerkzeug. Vor allem ist es für das Glätten von Schnittflächen und ausgefranster Rinde nach dem Schnitt mit einer Säge nützlich. Durch seine einseitig geschliffene Klinge gelingt das mit einiger Übung sehr gut. Unser Tipp: Victorinox Taschen-/Gartenmesser mit gebogener Klinge und dem typischen roten Griff der bekannten Schweizer Messerschmiede.

Arten des Strauchschnittes:

Der Erziehungsschnitt: Kaufen wir ein neues Gehölz, müssen wir in der Regel einen Erziehungsschnitt vornehmen. Zu dicht stehende und einender kreuzende Zweige schneiden wir an der Basis ab. Manchmal brechen auch kleinere Zweige beim Transport ab. Hier schneiden wir dann auf das nächste passende nach außen gerichtete Auge zurück.  Generell können Sie vor dem Pflanzen die Triebe um ein Drittel einkürzen, die Sträucher danken es mit einem stärkeren Austrieb. Ein gut ausgeführter Erziehungsschnitt vermindert den Aufwand bei der Pflege in den folgenden Jahren.

Der Erhaltungsschnitt: Sträucher wachsen nicht immer gleichmäßig. Verschiedene Einflüsse, wie Lichteinfall, Wind und auch die Bodenbeschaffenheit verleiten Pflanzen zu einseitigem Wuchs. Ist das dann besonders stark ausgeprägt, können wir mit gezielten Schnitten dies ausgleichen. Auch eine Höhenregulierung können wir auf diese Weise durchführen. Bei Gruppenpflanzungen müssen wir manchmal zu Gunsten der Schwächeren intervenieren und dominante Sträucher mit Feingefühl in die Schranken weisen.

Der Verjüngungsschnitt: Dieser Schnitt ist eigentlich nur notwendig, wenn Sträucher längere Zeit nicht geschnitten wurden und zu viel Platz einnehmen. Dabei entfernt man alte Triebe schon an der Basis und schneidet alle anderen Äste auf zirka 50 Zentimeter zurück, wobei auf den natürlichen Habitus des Strauches Rücksicht genommen werden sollte.  So dramatisch, wie das Ergebnis eines solchen Schnittes aussieht, ist es nicht. Richtig durchgeführt, treiben die Pflanzen in der Folge stark aus und bilden nach einiger Zeit die charakteristische Wuchsform wieder aus.  Allerdings reagieren nicht alle Sträucher positiv auf diese Schnittmaßnahme.

Sträucher, die gut auf einen starken Rückschnitt reagieren sind: Edelrosen und Wildrosen, Goldglöckchen, Salweiden, Bartblumen, Sommerflieder, Fliedersträucher, Maiblumensträucher, Haselnusssträucher, Liguster, Hibiscus, Gartenhortensien, Pfeifensträucher, Weigelien.

Sträucher, die keinen Rückschnitt vertragen: Lavendel, Zierahorne, Felsenbirnen, die meisten Hartriegelarten, Strauchmagnolien, Seidelbast, viele Schneeballarten, Goldregen, Scheinhasel, Zaubernuß.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt?

Grundsätzlich sollten wir auf die Blütezeit und besonders auch darauf achten, ob die Pflanzen auf dem vorjährigen oder dem neuen Holz blühen. Pflanzen, die sehr zeitig im Frühjahr blühen, so wie die Salweide oder die Forsythie, schneiden wir erst nach der Blüte zurück. Sommerflieder blüht auf dem neuen Holz und treibt nach einem starken Rückschnitt zwei bis drei Meter lange Äste in der folgenden Vegetationsperiode.

Ein guter Zeitpunkt für einen Rückschnitt bei Sommerblühern ist der spätere Winter, wo die Sträucher noch nicht im Saft stehen. Die Witterung sollte dabei jedoch über dem Gefrierpunkt liegen.

Vermeiden sie bei einem Rückschnitt von Sträuchern jedenfalls großflächige Maßnahmen. Schneiden Sie nur einzelne und ausgewählte Pflanzen zurück. Die Gartenfauna wird dafür dankbar sein.

Simply Garden bietet Interessierten Personal Gardening an. Dabei besprechen wir zuerst die notwendigen Maßnahmen und führen sie dann gemeinsam aus. Geeignete Maschinen und Werkzeug bringen wir auch gerne mit.

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