Von lebenserhaltenden Maßnahmen…

Hand aufs Herz: Die ersten eigenen Versuche mit Topfpflanzen fordern meist Opfer. Die meisten von uns werden schon einmal eine Zimmerpflanze umgebracht haben… Das ist gar nicht schwierig und es gibt sehr viele Möglichkeiten! Denn viele Faktoren müssen bedacht werden, für die bei einer Pflanze im Freiland oft schon allein der richtige Standort sorgt. Doch im Haus ist die Pflanze ganz von unserer Fürsorge abhängig. Wir stellen Wasser, Licht und Nährstoffe zur Verfügung, sorgen für die richtigen Temperaturen, Belüftung, simulieren womöglich durch Standortwechsel den Wandel der Jahreszeiten. Das sind die wichtigsten Punkte, bei denen man so Manches falsch machen kann. Noch dazu hat jede Pflanzenart andere Ansprüche. Da bedarf es schon einiger Erfahrung und Pflanzenkenntnis, um nicht den Überblick zu verlieren.

… zum Wellnessprogramm

Wenn wir unserem grünen Zimmerschmuck aber regelmäßig, alle paar Wochen, nicht nur das obligatorische Schlückchen Wasser angedeihen lassen, sondern uns etwas mehr Zeit für ihn nehmen, so lernen wir die Pflanzen und ihre Reaktionen auf die Pflege rasch kennen und entwickeln ein Gefühl für ihre Bedürfnisse.

Nehmen wir das Abstauben, das ideale Wellnessprogramm: Mit einem feuchten, weichen Tuch werden die Blätter der Pflanze sorgfältig von Staub befreit, der die Spaltöffnungen verstopft und die Photosynthese behindern kann. Was im Freien der Regen erledigt, übernehmen im Haus wir und nutzen dabei gleich die Gelegenheit, die Pflanze eingehend zu inspizieren und uns ein Bild von ihrem Zustand zu machen. Beim Abstauben nehmen wir automatisch fast jedes Blatt der Pflanze in die Hand. Wir sehen sie nicht nur, wir können sie spüren, manchmal sogar riechen, hören das leise Rascheln des Laubes. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch eine angenehm meditative Tätigkeit.

Fazit:

Im Nu haben wir wichtige Merkmale erkannt. Sind die Blätter elastisch und fest, glänzen sie? Oder sind sie matt, runzelig und schlaff? Haben sie braune Flecken oder andere Verfärbungen, die auf Trockenheit, Staunässe oder Nährstoffmangel schließen lassen? Ist eine Krankheit oder ein Schädling zu erkennen; etwa Honigtautropfen bei Lausbefall? Verkahlt die Pflanze an einer Stelle, oder bekommt sie lange hellgrüne Triebe mit verlängerten Internodien, beides Anzeichen für zu wenig Licht? Bei einer Hydrokultur kontrollieren wir, ob der Wasserstandsanzeiger reagiert und der Wasserstand im optimalen Bereich ist. Sehen wir auf den Blähtonkügelchen an der Oberfläche des Topfes einen weißen Belag aus ausgefällten Nährstoffsalzen, riecht das Substrat faulig-modrig? Beides lässt auf Übergießen schließen.

So können wir frühzeitig eventuelle Pflegefehler ausgleichen, die womöglich, wenn sie länger bestanden hätten, die Pflanze stark geschwächt oder sogar getötet hätten. Mit unserer geschärften Wahrnehmung versorgen wir sie rechtzeitig mit allem, was sie braucht. Es kommt gar nicht so weit, dass unser grüner Zimmerschmuck nicht mehr schmückt. Im Gegenteil: Er wird uns das Wellnessprogramm danken und uns mit prächtigem Wuchs belohnen.

 

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